Rudelradeln - oder: Wo ist Kurt?
Buchtipp für Radelfans -
Erheiterndes und Erhellendes über das Fahrradfahren in der Gruppe
Juni 2015
Wenn
der Radelsommer Einzug hält, dann machen sich wieder zahllose Gruppen
auf, um gemeinsam Stadt und Land zu erkunden. Was aus der Ferne wie
eine verschworene Spaß-Gemeinschaft ausschaut, entpuppt sich bei
näherem Hinsehen bisweilen als labiles soziologisches Gebilde. Denn
Menschen sind bekanntlich Individualwesen und unterwerfen sich nur
äußerst ungern Zwängen.
Was
alles passieren kann, wenn Einzel- und Gruppeninteressen aufeinander
prallen, hat der Journalist und begeisterte Tourenradler Dieter Hurcks
(59) bei seinen zahlreichen Gruppentouren innerhalb der letzten zehn
Jahre notiert und die schönsten und skurrilsten Geschichten in dem Buch
„Rudelradeln oder: Wo ist Kurt?“ aufgeschrieben. Manch einer dürfte mit
seiner Gruppe schon Ähnliches erlebt haben und sich ein Schmunzeln
nicht verkneifen können.
Buchtipp: Rudelradeln von Dieter Hurcks
Da
geht es um die Oberschlauen, die alles besser wissen als der
Tourenleiter, da geht es um verloren gegangene Mitfahrer, die zu lange
für ein Foto brauchten. Oder um Kurt, der es immer wieder schafft, den
Anschluss zu verlieren. Forsche Typen, die Auffahrunfälle verursachen,
sowie ängstliche Zeitgenossen, die sogar bergab nicht mitkommen, sorgen
für Spannung(en) bei fast jeder Gruppentour. Ein typisches
Gruppenphänomen offenbart sich bei Pausenstopps: Ein Fahrrad steht
immer im Wege, manchmal sogar mehrere, wie auf dem Titelbild des mit
über 30 Schwarzweißfotos illustrierten Buches zu sehen ist.
Unvergessliche Erlebnisse beschert auch das Bahnfahren mit einer
Gruppe: zu kleine Abteile, enge Einstiege, altertümliche Bahnhöfe ohne
brauchbare Aufstiegshilfen für Fahrradfahrer, oder mit Detektoren
ausgerüstete Fahrstühle, die keine Fahrräder transportieren wollen.
Ärgerlich sind immer wieder sture Einzelpersonen, die ein ganzes
Fahrradabteil blockieren, obwohl gleich nebenan viele Plätze frei sind.
„Schnarchhähne“ ist ein Kapitel überschrieben, das von hartnäckigen
nächtlichen Quälgeistern handelt. Um „skurrile Quartiere“ mit winzigen
Liegen zum vollen Preis dreht sich ein anderes.
Der humoristische Teil des Buches wird um einige handfeste Regeln zum
„Rudelradeln“ und um Tipps aus der Praxis ergänzt.
Dieter Hurcks: Rudelradeln – oder: Wo ist Kurt, Erheiterndes und
Erhellendes über das Radfahren in der Gruppe, Books on Demand, 64 S.
6,90 Euro, ISBN 978-3-8370-8892-2
Info und Leseprobe: www.radtouren.net
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